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Grubenbrand vom Töpferworkshop in Melaune am 21.03.2020

Vergangenes Wochenende haben wir den Grubenbrand mit einer Auswahl eurer Töpfe aus dem Workshop vom Oktober 2019 gebrannt. Eine Erfolgsmeldung: alles ist ganz und wunderbar fest und mit schönen Farbgebungen der oxidierenden Brandführung aus der Grube gekommen. Und da wir im experimentellen Versuch gleichzeitig die Temperatur gemessen haben, können wir nun wirklich Werte feststellen, die 1000 °C erreicht haben.


Hier unserer kurzer Bericht:

Am Vortag des Brandes wurde die Grube (Durchmesser 100 cm, Tiefe 60 cm) kreisrund ausgehoben. Um 12.20 Uhr wurde ein Feuer in der Grube entzündet, um die Grube zu trocknen und vorzuheizen. Um die Keramik ebenfalls etwas vorzuwärmen, wurden die 23 Gefäße und diverse kleine Stücke, wie zum Beispiel Tonperlen am Grubenrand auf Holzbrettern aufgestellt. Nach ca. 2 Stunden war die Grube ausreichend vorgeheizt und das Feuer zu einem Glutbett heruntergebrannt. Auf die Glut wurden als Trennschicht Rindenstücken gelegt und die Keramik mit einem Abstand zur Grubenwand aufgestellt.

Im Anschluss wurde die gesamte Grube vorsichtig mit Eichenholz aufgefüllt und die Keramik somit vollständig überdeckt. Die Glut entzündet unter einer deutlichen Rauchentwicklung die Holzscheite nach ca. 25 Minuten. Jetzt beginnt der einfachste Teil der Arbeit. Nun muss der Brand beobachtet werden und immer etwas Holz an den richtigen Stellen nachgelegt werden. Es ist wichtig, dass die Keramik immer mit brennendem Holz überdeckt ist. Ansonsten kann es zu starken Temperatur-schwankungen kommen, die wiederum zu Spannungsrissen führen können. Nach zwei Stunden wurden maximal 1000 Grad in der Spitze und 900 Grad im Schnitt erreicht. Somit könnten wir zur letzten Phase des Brandes übergehen. Gegen 16.30 Uhr wurde die Grube zuerst mit Heu, Rinde und Erde luftdicht abgedeckt. Dadurch soll der Brand langsam beendet werden und gleichzeitig wird das Auskühlen um viele Stunden verlangsamt. So konnte die Grube über Nacht erkalten und die Keramik am Folgetag geborgen werden. Dabei sollten aber unbedingt Handschuhe getragen werden, da die Keramik immer noch sehr heiß sein kann. Es ist an dieser Stelle zu erwähnen, dass in der Nacht (ca. 21 Uhr) zwei kleine Löcher in die Erdabdeckung gestochen wurden. Dies hatte einen Luftzustrom zur Folge, welcher wiederum einen oxidierenden Brand, also eine rötliche Scherbenfarbe hervorrief. Bleibt die Grube geschlossen, wird die Keramik schwarz bis grau.

Die viele Mühe hat sich gelohnt. Nach der Bergung und Sichtung der Keramik konnte festgestellt werden, dass alle Gefäße den Brand unbeschadet überstanden haben. Erfahrungsgemäß ist sonst mit einem Verlust von 20 bis 30% zu rechnen. Außerdem könnt ihr dann die hohe Brenntemperatur anhand des hoch klingenden Tons der Keramik feststellen, also alles ideal für eure weitere Nutzung! Da nur die Hälfte der Gefäße in der Grube Platz gefunden haben, könnt ihr auf dem letzten Bild gerne versuchen, Eure Schmuckstücke zu entdecken. Sie warten hier in Melaune auf die Zeit nach der Kontaktsperre. Wir hoffen, dass wir unseren nächsten Brand wieder mit Euch zusammen durchführen können.











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